Foto: Soester Anzeiger
Spitzenprädator Wolf
Der Wolf ist ein Beutegreifer. Er steht an der Spitze der Nahrungsmittelkette, hat keine natürlichen Feinde und vermehrt sich in Deutschland ungehindert, das heißt: exponentiell. Unsere offene Kulturlandschaft ist ein besonders günstiger Lebensraum für den Wolf. Hier findet er ausreichend Beute, sowohl in den wildreichen Wäldern (in einigen Regionen hat er die seit über 100 Jahren heimischen Muffelwildbestände vernichtet), als auch unter Schafherden und Weidetieren. In den Jahren 2020-2021 wurden rund 7.500 Weidetiere – überwiegend Schafe, aber auch Rinder und Pferde – von Wölfen gerissen, verletzt und getötet.
Als Kulturfolger, der nicht gelernt hat, den Menschen zu scheuen, sucht er vermehrt auch in Dörfern, Siedlungen und sogar Städten nach Nahrung.
Der Handlungsdruck ist da …
In Italien tötete ein Bär einen jungen Jogger, in Bayern mehrere Schafe. In Sankt Peter-Ording wird ein Wolf am Strand gesichtet. In Cuxhaven reißen mehrere Wölfe ein Pony. Eine Radfahrerin wird von mehreren Wölfen verfolgt. Die Wolfsangriffe im ganzen Land mehren sich. Die Akzeptanz des Wolfes in der Bevölkerung schwindet, die Ängste nehmen zu – und das mit Recht.
Die Wolfspopulation in Deutschland wächst ungestört - um rund 30 Prozent pro Jahr. Mit deutschlandweit 158 Rudeln, 27 Paaren und 20 Einzeltieren in 205 Wolfsterritorien hatten sich bereits 2021 in vielen Bundesländern stabile Bestände von territorialen Wölfen herausgebildet. Heute leben 1.500 bis 2.700 Wölfe in Deutschland. Brandenburg und Niedersachsen gehören zu den Regionen mit der höchsten Wolfsdichte weltweit. An der Nordsee sind Wölfe eine Bedrohung für die Deichschafe und damit für die Deiche, im Süden für die Weidetiere auf den Almen. Für beide gibt es keine Schutzmöglichkeiten.
Der Herdenschutz kommt an seine Grenzen
Die Lösung ist sehr einfach und dringend angeraten: Günstigen Erhaltungszustand feststellen, Schutzstatus absenken, Wolf in das Jagdrecht aufnehmen
Angesichts der stabil wachsenden Wolfsbestände, der zunehmenden Verbreitung und Reproduktion von Wölfen und der für den Wolf äußerst günstigen Lebensbedingungen in Deutschland muss der günstige Erhaltungszustand für die Wolfspopulation in Deutschland festgestellt werden.
Darum haben wir am 26.04. 2023 erneut beantragt, dass die Bundesregierung
. . . und sind erneut von der Mehrheit der Ampelfraktionen abgewiesen worden.
Zustimmung von der FDP
Das war neu und ein Lichtblick. Die FDP hatte an unserem Antrag nur auszusetzen, dass er von uns kam. MdB Judith Skudelny führte in ihrem Redebeitrag aus, dass die FDP selbst eine Arbeitsgruppe gebildet habe, die ein aktives Wolfsbestandsmanagement zum Ziel habe. Unsere Unterstützung hat sie dafür. Wir werden weitere Anträge stellen, die die Arbeitsgruppe gern ebenfalls übernehmen kann.
Was braucht es noch, damit Steffi Lemke und Cem Özdemir ihre Blockadehaltung aufgeben?
Wenn es je ein Beispiel für mutwillige Ignoranz gegeben hat, dann ist es die zähe Entschlossenheit von Steffi Lemke, Cem Özdemir und den Mandatsträgern der Grünen im Bundestag, nicht zu sehen und nicht zu hören, was sich in den Wolfsregionen abspielt. Sie halten daran fest, den Spitzenprädator Wolf allen anderen Lebewesen vorzuziehen, ohne zu sehen, wie viele Weidetiere gerissen werden, ohne zu bedenken, wie viele Zäune die Landschaft noch zerschneiden müssen, ohne zu beachten, dass nicht die Wölfe, sondern die Menschen beginnen sich zu ängstigen.
Diese Form der Ignoranz nennt man Ideologie.
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