Das Gesicht unserer Innenstädte nach Corona! Insolvenzen im stationären Einzelhandel werden in den Fußgängerzonen sehr deutlich sichtbar sein. Es ist Aufgabe der Politik, Antworten zu finden und die Hilfsmaßnahmen rechtzeitig anzupassen.
Gleich mehrere Inhaber von Schuhgeschäften aus dem Kreis Soest hatten sich schriftlich an mich gewandt, um auf ihre wirtschaftliche Notlage nach 14 Monaten Corona-Beschränkungen aufmerksam zu machen. Bei einem Treffen im Schuhhaus Schreiber in Soest habe
ich mit Geschäftsführer Marc Schreiber und Patricia Shepherd, Schuhhaus „Schuh wie Du“ in Geseke, die drängendsten Anliegen und Themen intensiv persönlich diskutiert.
Dieser Ortstermin war schonungslos. Sehr klar zeigten mir Frau Shepherd und Herr Schreiber auf, wo insbesondere den mittleren und kleineren Einzelhandel „der Schuh drückt“. Die Hilfen kommen zu spät, das Antragverfahren über den Steuerberater zu kompliziert und eher antragsabweisend, Mitarbeiter springen nach monatelanger Geschäftsschließung ab und orientieren sich neu, Herr Schreiber wies außerdem auf die eklatante Ungleichbehandlung zu Lebensmittelketten hin, die ihr Sortiment mit Bekleidungsartikeln und Kleinmobiliar aufgestockt hätten, während den Fachgeschäften ein Verkauf nur in der stark ein-geschränkten, kundenfeindlichen Version des Click&Meet oder Click&Collect erlaubt sei. Dieses Missverhältnis im Verkauf und die Antragsbedingungen für die staatlichen Ausgleichszahlung würden dazu führen, dass viele inhabergeführte Geschäfte in den Innenstädten aufgeben müssten – mit Langzeitfolgen für die Attraktivität und den Charme unserer Innenstädte. Denn statt einer Vielfalt an Spezialgeschäften könnten dann auch in unseren malerischen Innenstädten im Kreis nur noch die große Filialisten zu finden sein.
Mein Fazit
Es wird höchste Zeit, dass die Politik die Situation des Einzelhandels nach 14 Monaten Lockdown neu bewertet.
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