Sprach-Kitas

Das Aus für die Sprach-Kitas wäre eine Bildungs- und kinderpolitische Katastrophe

Die Ampel-Regierung hat beschlossen,  das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ ersatzlos zu streichen.


Seit 2011 fördern zahlreiche Sprach-Kitas die sprachliche Bildung unserer Jüngsten für einen guten Start in Schule und Leben. 
Im Kreis Soest sind etwas 25 Sprach-Kitas von der Streichung betroffen.


Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat im Bundestag beantragt, die Sprach-Kitas zu retten und das Förderprogramm weiterzuführen. Unverzüglich hat sie einen Kita-Gipfel einberufen, um Maßnahmen zu definieren, die das Aus für die Sprach-Kitas verhindern.


Fazit des Kita-Gipfels der CDU/CSU-Fraktion, 8. September 2022



     Was bedeutet der Förderstopp für die Sprach-Kitas konkret?

  • Die rund 8.000 dringend gebrauchten und gut ausgebildeten Fachkräfte und Fachberatungen des Bundesprogramms sind gezwungen, sich beruflich neu zu orientieren, und sie tun dies bereits. Es gilt in Fachkreisen als gesichert, dass sie der frühkindlichen Bildung größtenteils gehen verloren werden.


  • Die Kitas verkraften den plötzlichen Wegfall an Fachkräften nicht. Die zusätzlichen Fachkräfte und Fachberatungen in den Sprach-Kitas leisten so viel mehr als "Sprache": Sie unterstützen die Kita-Leitungen im Tandem und begleiten als integrierte Praxisberatung sowohl die Kita-Teams als auch die Eltern der Kinder mit Unterstützungsbedarf bei vielen Prozessen. Sie wurden auf der Grundlage bundeseinheitlicher Schulungen weitergebildet und haben sich zusätzliche Qualifikationen erarbeitet.


  • Diversity, Digitalisierung, Betreuung von Kindern mit Fluchterfahrung, Partizipation, Inklusion gehen verloren; Träger werden nicht mehr in der Lage sein, die Qualität in der frühkindlichen Bildung zu gewährleisten.


  • Die aufgrund des Bundesprogramms aufgebauten bewährten Prozesse, die länderübergreifenden und bundeseinheitlichen Strukturen, die Qualifizierungen der Teams und Begleitungen der Familien würden mit der Streichung des Bundesprogramms mit einem Federstrich der Vergangenheit angehören; wieder neue Strukturen aufzubauen, kostet Zeit und viel mehr Geld. Die Strukturen des Bundesprogramms sind im so genannten „Gute-Kita-Gesetz II“ nicht anschlussfähig! Es droht ein Flickenteppich.


  • Die Streichung kostet den Staat viel mehr: Jeder Euro, der in eine Kita investiert wird, kommt vielfach wieder an die Gesellschaft und den Staat zurück.


  • Die Kinder aus benachteiligten Familien und an Brennpunkten werden nochmals benachteiligt.




     Was wollen wir tun?

  • Wir werden die zuständige Bundesjugendministerin Lisa Paus, den Bundesfinanzminister Christian Lindner und den Bundeskanzler Olaf Scholz mit seiner Richtlinienkompetenz sowie die Koalitionsfraktionen an den Verhandlungstisch holen und die Fortsetzung des Bundesprogramms einfordern. Eine Verlängerung für wenige Monate über den 31.12.2022 hinaus ist keine Lösung. Wir werden dabei das fraktionsübergreifende Miteinander in den Vordergrund stellen; denn nur gemeinsames Handeln ermöglicht die Fortsetzung des Bundesprogramms Sprach-Kitas und die Verstetigung der bisher erreichten Erfolge.


  • Wir werden auch weiterhin auf allen Ebenen den Kitas, den Fachkräften, den Fachberatungen, den Trägern und Eltern ein Sprachrohr geben.


  • Wir werden gemeinsam Vorschläge zur Finanzierung zur Fortsetzung des Bundesprogramms Sprach-Kitas erarbeiten.
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