GKJagdundNatur

 

Jagdpolitische Sprecher und Sprecherinnen aus den Ländern mit Helmut Dammann-Tamke, Präsident des Deutschen Jagdverbands (1.v.r.)

 



Fachtagung Gesprächskreis Jagd und Natur

Zum Auftakt der Grünen Woche: Treffen der jagdpolitischen Sprecher und Sprecherinnen von CDU und CSU



Zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche kommen traditionell die jagdpolitischen Sprecher und Sprecherinnnen der CDU und CSU aus den Ländern in Berlin zusammen. Als jagdpolitischer Sprecher der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion habe ich insbesondere zu den bundespolitischen Fragen vorgetragen.

 

Dieses Jahr standen zwei Themen im Fokus der Tagung: Bundeswaldgesetz und der Umgang mit invasiven Arten, den Neozoen.

 

Die Union sieht dringenden Bedarf, invasive Arten stärker einzudämmen.

Die zunehmende Verbreitung invasiver Arten und deren schädigende Auswirkung auf das heimische Ökosystem bereiten uns Landwirtschaft- und Umweltpolitikern der CDU und CSU in Bund, Ländern und der EU wachsende Sorgen. Invasive Tierarten, die sog. Neozoen, sind Arten, die aus fremden Ökogebieten durch den Menschen in unseren Lebensräumen ausgesetzt oder angesiedelt worden sind. Invasiv werden diese Neulinge, wenn sie heimische Arten verdrängen oder gar ausrotten. Laut einer aktuellen Studie des Weltrats für Biodiversität sind diese Eindringlinge weltweit für 60 Prozent der dokumentierten Ausrottungen von Tier- und Pflanzenarten verantwortlich, was neben allem anderen jährlich zu volkswirtschaftlichen Schäden von 371 Mrd. Euro führt.


Waschbär & Co.

Zu diesen invasiven Neozoen gehört zum Beispiel der possierliche Waschbär mit seiner typischen schwarzweißen Gesichtszeichnung. Eigentlich in Amerika beheimatet, wurde er vor ca. 80 Jahren in Deutschland ausgesetzt und hat sich seither exponentiell vermehrt. Er gehört zu den Raubtieren und hat als guter Kletterer leichtes Spiel bei den heimischen Singvögeln, denen er Eier und Jungvögel aus den Nestern holt. Aber das ökologische Schadenspotential richten Waschbären vor allem bei zahlreichen gefährdeten Amphibienarten an, die auf ihrem Speisezettel stehen. Die Liste kann mit Marderhunden, Nutria (Biberratte, die mit ihren Bauten Deiche und Uferanlagen durchlöchert) und auch der Nilgans fortgesetzt werden. Sie alle sind invasiv, verdrängen heimische Arten und verursachen Schäden.

 

Der Goldschakal

Seit Ende der 1990er wandert der Goldschakal aus Osteuropa nach Deutschland ein. Damit gehört er nicht zu den Neozoen, sondern gilt als heimische Art. Man vermutet, dass der Klimawandel seine Ausbreitung nach Mittel- und auch Nordeuropa bewirkt. Als Beutegreifer ist dieser Wildhund ein Nahrungskonkurrent des Fuchses, d.h. beide Arten haben ein ähnliches Beuteschema und Fressverhalten. Man muss beobachten, ob sich der Goldschakal als stärkerer Beutejäger erweist und den Fuchs verdrängt und wie in dem Falle ein Bestandsmanagement aussehen müsste. Gefährlich wird dem Goldschakal einzig der Wolf. Dessen Reviere meidet er. Auch das gilt es zu beobachten.

 

 

Wir befürworten entschlossene Maßnahmen zur Eindämmung invasiver Neozoen

Als jagdpolitische Sprecher der CDU und CSU befürworten wir ausdrücklich Maßnahmen und Bestrebungen der Länder, des Bundes und der Europäischen Union zur Eindämmung der Ausbreitung von gebietsfremden invasiven Arten. Wir bekennen uns zur EU-rechtlichen Verpflichtung zur Sicherstellung der Bekämpfung invasiver Arten auch durch jagdliche Maßnahmen und setzen uns für eine Verkürzung der Schonzeiten bestimmter Neozoen ein.

 

Die Entwicklung des Goldschakals in Deutschland müssen wir genau im Auge behalten. Ein aktives Bestandsmanagement kann bald erforderlich sein.

 

Bundeswaldgesetz - alles noch sehr vorläufig
Beim Bundeswaldgesetz bleibt abzuwarten, ob sich die Ampel überhaupt auf einen abgestimmten Entwurf verständigen kann. Sollte dies geschehen, dann werden wir als Unionsfraktion sehr sorgfältig darauf achten, dass die Eigentumsrechte der Waldbesitzer nicht weiter eingeschränkt werden.

 

In einer gemeinsamen Erklärung haben wir das Ergebnis dieser Tagung zusammengefasst. 

 

! Auf Anfrage schicke ich Ihnen die Erklärung gern zu !

Schreiben Sie mir: hans-juergen.thies@bundestag.de


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